Ich suchte seit geraumer Zeit ein Modell das man nicht auf jedem Wettbewerb antrifft. Bei einem Besuch im Technischen Museum in München ist mir ein Modell besonders aufgefallen. Es war der Saugbagger Ludwig Franzius. Die vielen Datails auf dem Modell reizten mich zum Bau. Es begann ein reger Schriftverkehr wegen den entsprechenden Bauplänen mit dem Museum, dem Erbauer des Modells, der Werft die es gebauit hat und schließlich mit dem Wasser und Schifffahrtsamt Bremen. Ich habe schon gar nicht mehr an einen Erfolg meiner Bemühungen geglaubt, da kam nach 1 1/2 Jahren und zahlreichen Briefen ein großes Paket mit den erforderlichen Plänen für den Bau des Modells. Lediglich über einige Datails am Schiff durfte man mir wegen laufender Patente keine Unterlagen überlassen. Das störte mich aber nicht, da dies alles nicht zu sehen war. Man hatte mir sogar die Pläne im gewünschten Maßstab angefertigt. Somit konnte ich rasch mit dem Bau beginnen.
Mit dem folgenden kurzen Bericht und den Bildern will ich einen kleinen Einblick in den Bau des Modells geben. Die Fotos sind leider nicht von digitaler Qualität da ich sie einscannen mußte. Aber ich denke man kann darauf das wichtigste dennoch erkennen.
Nachdem ich die Spanten in entsprechendem Abstand auf eine Platte befestigt hatte begann das Peplanken. Nach vielen Hobel und Schleifarbeiten am Positiv ferrtigte ich zwei Negativ-Halbschalen aus Epoxy an. Der Rumpf entstand dann ebenfalls aus Epoxy. Nach Anpassung der Rumpfhöhe erfolgte der Einbau der Stevenrohre und der Ruderanlage sowie das Querstrahlruder.
Als Deck kam Messingblech zum Einsatz. Die Öffnungen wurden möglichst groß gehalten, damit jederzeit ein guter Zugang zum Innern des Schiffes gegeben ist. Den Aufbau habe ich so ausgeführt, daß jedes Teil abnehmbar ist. Den Stromkontakt stelle ich jeweils durch Steckerleisten sicher. Die geben auch gleichzeitig einen gewissen Halt.
Für alle Aufbauten habe ich Aluminium oder Messing gewählt. Zahlreiche Kleinteile mußten ebenfalls aus diesen Werkstoffen erstellt werden.
Ich hatte mir vorgenommen alle Stunden die ich mit dem Bau beschäftigt bin aufzuschreiben. Bei 1.800 habe ich allerdings damit aufgehört. Es dürften noch ca. 100 Std. dazu gekommen sein. Die gesamte Bauzeit erstreckte sich über 4 Jahre mit einigen Unterbrüchen wegen anderer Bauten.
Zum Schluß wurde es spannend. Es wurde errechnet, daß das Modell 22,5 kg haben darf um auf den nötigen Tiefgang in beladenem Zustand zu kommen.
Tatsächlich brachte es vor der ersten Probefahrt und ohne Lack aber mit der gesamten Elektronik bepackt 20,5 kg auf die Waage.
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Hier geht es zu den Bildern vom fertigen Modell.